NVDA 2023.3 veröffentlicht

Bereits Ende Oktober wurde Version 2023.3 des kostenlosen und quelloffenen Bildschirmleseprogramms „NVDA veröffentlicht.

NVDA ist ein quelloffener und kostenloser Screen Reader für Windows. Das Programm ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen das Auslesen von Bildschirminhalten und das Vorlesen dieser Inhalte mit Hilfe von synthetischen Stimmen bzw. die Ausgabe der Bildschirminhalte in Punktschrift über eine Braillezeile.

NVDA 2023.3 ist die letzte Version, die mit Windows 7 kompatibel ist. NVDA 2024.1, also die nächste Version, wird hingegen nur noch ab Windows 8.1 funktionieren.

Als Highlights der Neuerungen in Version 2023.3 von NVDA wird eine gesteigerte Performance und Stabilität bei der Ausgabe von Audioinhalten genannt. Einstellungen für die Audioausgabe können in einem neuen Einstellungsdialog festgelegt werden.

Weiterhin kann die neue Version von NVDA OCR Resultate regelmäßig auffrischen, sodass Text, der neu erkannt wird, vorgelesen wird. Die Einstellungen für das Verhalten bei der Texterkennung von NVDA können im Einstellungsdialog für die Texterkennung von Windows festgelegt werden.

Desweiteren wurden Fixes hinsichtlich der Brailleausgabe implementiert, die die automatische Erkennung von angeschlossenen Braillezeilen betreffen. Nicht benötigte Braillezeilentreiber können deaktiviert werden, um die Erkennung zu verbessern und zu beschleunigen. Zusätzlich wurden neue brltty Kommandos hinzugefügt.

Zusätzlich wurden Fehlerkorekturen für MS Office, dem Windows Taschenrechner, für das Kontextmenü des MS Edge Browsers und für den Addon Store von NVDA implementiert.

NVDA 2023.3 kann über diesen Link heruntergeladen werden. Eine ausführliche Beschreibung der Neuerungen zu NVDA 2023.3 ist hier zu finden.

Bitte denkt auch daran, dass sich das NVDA Projekt über Spenden finanziert und dass ihr auch schon mit einem kleinen Beitrag dabei helfen könnt, die Entwicklung des einzigen kostenlosen und quelloffenen Screenreaders für Windows zu unterstützen!

eine GRML Live CD mit Brailleunterstützung starten

GRML, eine auf Linux basierende Live CD, bietet di Möglichkeit ein System mit Brailleunterstützung zu starten. Da GRML viele nützliche Tools enthält, die dabei helfen können defekte Systeme zu reparieren, Dateisystemprobleme zu beheben, etc., kann diese Live CD ein nützlicher Helfer im Notfall sein.

Die folgende Beschreibung zeigt wie GRML mit einer angeschlossenen USB Braillezeile gestartet werden kann. Nach dem Start läuft als Screenreader brltty und das System kann auf der Textconsole damit problemlos auch von blinden Usern genutzt werden. Abschließend wird gezeigt, wie auf dem Live GRML System ein ssh-Server gestartet wird, der eine Anmeldung am System als root ermöglicht.

  1. Die GRMl ISO für die richtige PC-Architektur herunterladen. Es muss die Full-Version heruntergeladen werden, die Small-Version scheint keinen Braillesupport zu beinhalten oder es funktioniert mit der aktuellen grML Version nicht und ist ein Bug.
  2. Das ISO auf einen Stick oder eine CD schreiben, falls echte Hardware damit gebootet werden soll.
  3. Vom ISO bzw. Stick oder CD booten. Es kommt nach einige Sekunden ein längerer Beep-Ton und das Boot-Menü wird angezeigt. Für blinde Menschen ist an dieser Stelle noch kein Screenreader verfügbar.
  4. Einmal Tab drücken und dann „blind lang=de“ eingeben. Vorsicht, es wird das englische Tastatur-Layout verwendet! Das Gleichheitszeichen befindet sich daher nicht über der 0, sondern kann mit der Taste links neben Backspace ohne die Großschreibtaste erzeugt werden. Nach Eingabe der Bootparameter Enter drücken, um den Bootvorgang zu starten.
  5. Nach einigen Sekunden wird kurz brltty gestartet und es erscheint etwas auf der angeschlossenen Braillezeile. Der Bootvorgang ist aber erst abgeschlossen, wenn ein Signal bestehend aus drei Beep-Tönen ausgegeben wird. Leider ist an diser Stelle brltty schon wieder beendet und muss händisch im Blindflug erneut gestartet werden.
  6. Alt+Strg+F2 drücken um in die zweite Console zu wechseln.
  7. Dort muss erneut brltty eingegeben werden, um brltty endgültig und dauerhaft zu starten.

Man befindet sich nun als root-Benutzer in einem laufenden GRML und brltty ist gestartet. Ebenfalls ist bereits ein deutsches Tastatur-Layout konfiguriert und auch die Brailletabelle ist auf DE eingestellt. Als Shell befindet man sich in einer zsh und kann, wenn die Shell nicht gefällt, durch Eingabe von „bash“ einfach zur vielleicht mehr gewohnten bash wechseln. Mit Alt+F1 bis Alt+F6 kann, wie üblich auf Linux-Systemen, zwischen den verschiedenen Text-Consolen gewechselt werden. Auf der ersten Console, die man mit Alt+F1 erreicht, ist noch ein textbaiertes Menü geöffnet, über das verschiedene Einstellungen vorgenommen werden können (Netzwerk, Tastatur-Layout) oder über das ein Debian auf einen lokalen Datenträger installiert werden kann. Dieses Menü kann durch das Drücken von der taste „q“ verlassen werden.

Möchte man mit GRML nicht nur lokal arbeiten, kann auch ein lokaler ssh-Server gestartet und über das Netzwerk von anderen Rechnern aus auf das GRML-System zugegriffen werden. Dazu sind die folgenden Schritte nötig:

  1. Ein root-Kennwort mittels passwd setzen.
  2. In der Datei /etc/ssh/sshd_config z.B. mit dem vim oder nano Editor die Zeile suchen, die mit „PermitRootLogin“ beginnt und diese auskommentieren und folgendermaßen anpassen:
    PermitRootLogin yes
    

    Anschließend die Datei speichern und verlassen.

  3. Den ssh-Server starten:
    service ssh start
    
  4. Mit dem Befehl
    ip a l
    

    die Informationen aller Netzwerkkarten ausgeben lassen. Dort findet man die aktuelle IP des GRML Systems, die man dann für die Verbindung mittels ssh von einem anderen Rechner aus nutzen kann.

NVDA 2021.1 erschienen

Für das Bildschirmleseprogramm NVDA steht seit einigen Tagen die Version 2021.1 als offizielles stabiles Release zur Verfügung.

NVDA ist ein quelloffener und kostenloser Screen Reader für Windows. Das Programm ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen das Auslesen von Bildschirminhalten und das Vorlesen dieser Inhalte mit Hilfe von synthetischen Stimmen bzw. die Ausgabe der Bildschirminhalte in Punktschrift über eine Braillezeile.

In NVDA 2021.1 wurden vor allem unter der Haube große Änderungen vorgenommen. Durch die Portierung des Quellcodes auf eine neuere Python Version wurde der Betrieb und die Weiterentwicklung des Programms auch für die nächste Zeit sichergestellt. Leider bringt diese Umstellung auch den Nachteil mit sich, dass Addons angepasst werden müssen, damit sie mit NVDA 2021.1 zusammenarbeiten. Bis jetzt wurden ca. zwei Drittel der verfügbaren Addons von ihren Entwicklern portiert, bei dieser Zahl handelt es sich aber um die auf der NVDA Seite aufgeführten offiziellen Addons und nicht z.B. um solche Erweiterungen, die nur auf Github und ähnlichen Plattformen angeboten werden. Bevor also ein Update auf die aktuelle NVDA Version durchgeführt wird sollte man auf jeden Fall überprüfen, ob alle eingesetzten Addons zu NVDA 2021.1 kompatibel sind!

Weitere Neuerungen in NVDA 2021.1 sind der experimentelle Support für UIA in Excel und Chromium browsern, aktualisierte Lokalisierungen, Verbesserungen beim Zugriff auf Weblinks mit Hilfe von Braillezeilen, Updates für die Anzeige von Unicode CLDR, mathematischen Zeichen und für die Brailleausgabe und viele Fixes und Verbesserungen für , Office, Visual Studio und weitere Programme.

Die detaillierten Release Notes für NVDA 2021.1 können hier eingesehen werden. Der Download von NVDA 2021.1 ist über diesen Link möglich.

NVDA 2020.3 veröffentlicht

Für das Bildschirmleseprogramm NVDA steht seit einigen Tagen die Version 2020.3 als offizielles stabiles Release zur Verfügung.

NVDA ist ein quelloffener und kostenloser Screen Reader für Windows. Das Programm ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen das Auslesen von Bildschirminhalten und das Vorlesen dieser Inhalte mit Hilfe von syntetischen Stimmen bzw. die Ausgabe der Bildschirminhalte in Punktschrift über eine Braillezeile.

Für NVDA 2020.3 wurde generell an der Performance und Reaktionsgeschwindigkeit gearbeitet, was ein Arbeiten vor allem in Microsoft Office Anwendungen stark beschleunigt. Für die Benutzung von Touch-Screens und für das Auslesen und Erkennen von Grafiken wurden neue Einstellungsmöglichkeiten hinzugefügt, neue Deutsche Brailletabellen wurden eingebaut und NVDA 2020.3 erkennt nun hervorgehobenen und markierten Text auf Webseiten.

Die detaillierten Release Notes und der Download von NVDA 2020.3 können hier eingesehen bzw. durchgeführt werden.

Bitte denkt auch daran, dass sich das NVDA Projekt über Spenden finanziert und dass ihr auch schon mit einem kleinen Beitrag mithelfen könnt, die Entwicklung des einzigen kostenlosen und quelloffenen Screenreaders für Windows zu unterstützen!

NVDA 2020.2 veröffentlicht

Für NVDA steht ab heute die Version 2020.2 als offizielles stabiles Release zur Verfügung.

NVDA ist ein quelloffener und kostenloser Screen Reader für Windows. Das Programm ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen das Auslesen von Bildschirminhalten und das Vorlesen dieser Inhalte mit Hilfe von syntetischen Stimmen bzw. die Ausgabe der Bildschirminhalte in Punktschrift über eine Braillezeile.

In NVDA 2020.2 wird nun eine neue Braillezeile von Nattiq unterstützt, die Oberfläche von ESET Antivirus ist besser nutzbar, die Unterstützung des Windows-Terminals wurde erweitert und die Performance in 1Password wurde verbessert. Auch sollte NVDA nun besser reagieren, wenn die Windows OneCore Stimmen verwendet werden.

Die detaillierten Release Notes und der Download von NVDA 2020.2 können hier eingesehen bzw. durchgeführt werden.

Bitte denkt auch daran, dass sich das NVDA Projekt über Spenden finanziert und dass ihr auch schon mit einem kleinen Beitrag dabei helfen könnt, die Entwicklung des einzigen kostenlosen und quelloffenen Screenreaders für Windows zu unterstützen!

iPhone SE 2020 erschienen – Interessantes Gerät gerade für blinde Nutzer

Heute hat Apple ohne großes Tamtam das neue iPhone SE 2020 veröffentlicht. Es ist das billigste iPhone im derzeitigen Portfolio, was seiner Attraktivität für preisbewusste Käufer, aber vielleicht auch gerade für uns blinde Anwender, keinen Nachteil einbringt.

Die Kamera ist im Vergleich zu den größeren aktuellen Modellen etwas abgespeckt und auch der Bildschirm ist sicher schlechter, wenn man aber auf derartige Dinge verzichten kann, bekommt man ein kleines und handliches Gerät, das von der Prozessorleistung und Geschwindigkeit dem iPhone 11 um nichts nachsteht. Das Gerät verfügt weiterhin über einen Home Button und kann mittels TouchID entsperrt werden, d..h. die neue FaceID Technik ist nicht an Board.

Für sehbehinderte Personen könnten die anderen iPhone Modelle mit einem größeren Bildschirm besser geeignet sein, das sollte sich auf jeden Fall jeder in Ruhe z.B. in einem Apple Store ansehen und ausprobieren, aber für blinde Nutzer stellt das neue iPhone SE 2020 evtl. eine wirklich gute Alternative für die nächsten Jahre dar.

Mehr Infos zum neuen iPhone SE 2020 gibt es z.B. hier.

NVDA 2019.3 veröffentlicht

Für NVDA steht ab heute die Version 2019.3 als offizielles stabiles Release zur Verfügung.

NVDA ist ein quelloffener und kostenloser Screen Reader für Windows. Das Programm ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen das Auslesen von Bildschirminhalten und das Vorlesen dieser Inhalte mit Hilfe von syntetischen Stimme bzw. die Ausgabe der Bildschirminhalte in Punktschrift über eine Braillezeile.

In NVDA 2019.3 wurden sehr große Änderungen unter der Haube vorgenommen, aber natürlich auch viele Bugs gefixed. An erster Stelle ist hier die Migration von Python 2 auf Python 3 zu nennen, die aus Sicherheitsgründen dringend notwendig war. Als weitere Highlights werden der Support für mehr Braillezeilen, die Einführung eines Bildschirmvorhanges und die Unterstützung von 64-Bit-Java-VMs genannt.

Die detaillierten Release Notes und der Download von NVDA 2019.3 können hier eingesehen bzw. durchgeführt werden.

Raspbian nun mit offiziellem Support für den ORCA Screen Reader

Die aktuell veröffentlichte Version von Raspbian, also die Version vom 5. Februar 2020, unterstützt nun offiziell den Screen Reader ORCA.

Raspbian ist eine auf Debian basierende Linux-Distribution speziell für den Raspberry PI optimiert.

ORCA ist ein Screen Reader für verschiedene grafische Oberflächen für das Linux Betriebssystem. Er ermöglicht es blinden Menschen den Bildschirminhalt mit Hilfe verschiedener syntetischer Stimmen auszulesen oder in Blindenschrift über eine sog. Braillezeile auszugeben.

Im Gegensatz zu anderen Linux Distributionen wie z.B. Debian, wo ORCA und andere blindenspezifische Software schon jahrelang fester Bestandteil der offiziellen Installationsmedien und Distribution ist, musste für Raspbian Systeme die Sprachausgabe für die grafische Oberfläche manuell installiert und eingerichtet werden und es gab keinen offiziellen Support. Nun kann die grafische Oberfläche LXD offiziell auch unter Raspbian mit ORCA genutzt werden.

Damit wird die Nutzung von Raspberry PIs und Linux wieder ein Stück weit zugänglicher und einfacher für blinde Menschen.

NVDA 2019.3 Beta 1 veröffentlicht

Ab heute kann die erste Betaversion von NVDA 2019.3 heruntergeladen und getestet werden.

Da diese NVDA Version das erste Release ist, das auf Python 3 basiert, und da im Hintergrund auch viele andere neue Dinge eingeführt und geändert wurden, sind die Erfahrungen und Erkenntnisse vieler Tester wichtig. Die Beta-Phase wird sich voraussichtlich über den ganzen Dezember erstrecken und wenn alles klappt und keine größeren Probleme auftauchen, wird das endgültige Release von NVDA 2019.3 anfang 2020 veröffentlicht werden.

Beim ersten Release von NVDA 2019.3 handelt es sich, wie erwähnt, um eine Beta, wer also keine Lust auf eventuell auftretende Probleme hat und immer auch auf ein funktionierendes System zurückgreifen will oder muss, sollte diese Beta lediglich als portable Version neben dem aktuellen stabilen Release nutzen!

Hier gibt es mehr Informationen zu NVDA 2019.3, den download Link für die erste Beta und auch einen Link auf das WhatsNew-File, das alle Neuigkeiten für dieses Release auflistet.

Viel Spaß beim Testen von NVDA 2019.3 und vielen Dank für eure Fehlerberichte an die Entwickler, diese helfen dabei NVDA 2019.3 zu einem stabilen Release mit vielen neuen Funktionen zu machen!

VoiceOver Kurse für Blinde und Sehbehinderte für Oktober in den beiden Apple Stores in München

Nachdem die Mitarbeiter in den Apple Stores auf Grund der vorstellung des neuen iPhone 11 während der letzten Wochen etwas weniger Zeit für VoiceOver Kurse hatten, gibt es nun neue Termine für die beiden Stores in München.

Dabei möchte ich besonders auf den Kurs am 6. November aufmerksam machen. Dieser richtet sich an Personen, die Menschen mit einem Sehverlust mit dem iPhone oder iPad unterstützen wollen. Eine tolle Idee, finde ich!

Die Termine in der Übersicht…

VoiceOver für iPhone und iPad:

  • Freitag, 11.10.2019, 9:15 Uhr Apple Rosenstraße
  • Freitag, 11.10.2019, 17:30 Uhr Apple OEZ
  • Freitag, 25.10.2019, 9:15 Uhr Apple Rosenstraße
  • Mittwoch, 20.11.2019, 18:00 Uhr Apple OEZ

VoiceOver auf dem Mac verwenden:

  • Mittwoch, 06.11.2019, 18:00 Uhr Apple OEZ

Menschen mit Sehverlust unterstützen:

  • Mittwoch, 23.10.2019. 18:00 Uhr Apple OEZ

Für die Kurse ist eine Anmeldung nötig, die am besten telefonisch über die folgenden Kontaktdaten für den jeweiligen Store durchgeführt wird:

Apple, Rosenstrasse
Rosenstraße 1
80331 München
+49 (0) 89 2421 45000

Apple, OEZ
Hanauer Str. 68
80993 München
+49 (0) 89 2040 02800

Viel Spaß und Erfolg bei den Kursen!